Bachelorarbeit-Bericht Nr. 14

Sie lesen einen älteren Blogeintrag. Bitte beachten Sie, dass die hierin enthaltenen Informationen technologisch veraltet sein können. Dieser Text spiegelt nicht unbedingt meine aktuellen Meinungen oder Fähigkeiten wider.

Dies ist die originale deutsche Version dieses Textes. Er ist auch als englische Übersetzung verfügbar.

5. Oktober 2010

Ein neuer Dienstag, ein neuer Wochenbericht. Willkommen zurück! Heute geht es in erster Linie um meinen gestrigen Kolloquiumsvortrag, aber auch sonst gibt es ein kurzes allgemeines Update.

Dreifaches Kolloquium

Gestern, am 4. Oktober, habe ich von 17:30 Uhr an in D-220 meinen Kolloquiumsvortrag gehalten. Der Termin hat sich ergeben, weil außer mir noch zwei Bachelor ihren Vortrag erledigen wollten (bzw. fristenbedingt mussten), die von Axel Schmolitzky und Horst Oberquelle betreut werden. Diese beiden Vorträge zu den Themen Agile Methoden vs. Softwarequalität und Konsumieren/Produzieren in BlueJ fand ich ziemlich interessant und lohnenswert – eigentlich schade, dass letztlich doch nicht so viele Besucher vor Ort waren. Jedenfalls war ich an dem Nachmittag mit meinem Vortrag der Letzte. Jeder von uns sollte ca. 30 Minuten vortragen und 15 Minuten Fragen beantworten und sich der Diskussion stellen, was wir auch recht genau eingehalten haben.

Mein Vortrag ist gut gelaufen. Das Einschätzen, wie viel Inhalt ich in einer bestimmten Zeit schaffe, klappt inzwischen doch ziemlich gut. Ich hatte mir an meinen ausgedruckten Foliensatz zwar auch noch ein paar Zeitmarkierungen gemacht, im „Eifer des Gefechts“ habe ich die dann allerdings doch wieder komplett ignoriert. Man sagte mir hinterher, ich hätte etwas länger als eine halbe Stunde geredet, also wohl etwas um die 35 Minuten. Damit kann ich gut leben und eingeschlafen ist auch niemand.

Jetzt warte ich also auf die Benotung des Vortrags. Axel hat schon durchblicken lassen, dass meine Darbietung wohl auch aus Gutachtersicht recht zufriedenstellend war. Vermutlich werden er und Horst Oberquelle diese Tage den Protokollbogen ausfüllen und abgeben, so dass die Teilnote irgendwann in unserem allseits geschätzten Campus-Management-System auftaucht.

Übrigens: Wer den Vortrag verpasst hat, der bekommt noch eine zweite Chance. Ich werde ihn voraussichtlich in einer der ersten Vorlesungswochen im SWT-Oberseminar (Dienstag ab 16 Uhr) noch ein weiteres mal in etwas größerem Umfang halten. Sobald es ein Datum gibt, kündige ich das natürlich wieder hier an.

Zweck einer Definition

Während des Vortrags wurde ich durch eine Zwischenfrage aus dem Publikum auf eine interessante Diskrepanz aufmerksam gemacht, die ich gerne mit euch teilen möchte: Beim Brainstorming wurde die Choreographie als wichtig, aber nicht unverzichtbar deklariert. Trotzdem taucht sie in meiner aktualisierten Definition auf und wird dort als Teil der Dokumentation eines Teachlets genannt. Wie erklärt sich dieser Widerspruch? Auf den ersten Blick scheint es so, als müsste entweder die Begriffsbewertung oder die Definition fehlerhaft sein. Es gibt dafür jedoch eine sinnvolle und, wie ich hoffe, nachvollziehbare Erklärung.

Die Bewertung des Begriffs ergibt sich aus einer ausschließlich pragmatischen, reduktionistischen und ergebnisorientierten Sicht auf die Wichtigkeit der Aspekte. In diesem Sinne haben wir die Choreographie als nicht unverzichtbar bewertet, da es durchaus möglich ist, ein Teachlet durchzuführen, ohne eine genaue Choreographie geplant zu haben. Es ist mit Sicherheit nicht empfehlenswert und es bringt einige Schwierigkeiten mit sich, zum Beispiel wird sich die Gesamtdauer nicht abschätzen lassen und im schlimmsten Fall den angepeilten Zeitslot weit überschreiten. Aber: Es ist möglich. Man kann die durchgeplante Choreographie weglassen und man hat immer noch ein Teachlet. Das ist die eine Perspektive.

Die Definition ist zwar aus den zentralen Begriffen zusammengebaut, aber sie hat noch einen tieferen Sinn: Die Definition ist das, was einem Teachlet-Neuling das Konzept als erstes näherbringen soll. Sie soll jemandem, der über das Thema nichts weiß, einen zielführenden, umfassenden und zugleich prägnanten Eindruck davon verschaffen, was ein Teachlet ist. In diesem Sinne hat sie eine normative Funktion. Sie soll in erster Linie klar darstellen, wie ein Teachlet auszusehen hat – und erst in zweiter Linie, was es sich alles erlauben kann, um gerade eben so als Teachlet bezeichnet werden zu können. Das ist die andere Perspektive.

Schwarzwälder Kirschtorte

Stellen wir uns eine Schwarzwälder Kirschtorte vor. Lecker! Zu einer solchen Torte gehören, jedenfalls in meinen Augen, nebst Schichtungen, Sahne, Kirschen und Schokoteig auch unbedingt die Schokoraspeln obendrauf, die beim Draufbeißen so richtig Spaß machen. Was tue ich, wenn ich eine Schwarzwälder Kirschtorte machen möchte und keine Schokoraspeln habe? Die Supermärkte haben zu und es gibt keine Möglichkeit mehr, welche zu organisieren? Klar, ich mache meine Torte eben ausnahmsweise ohne Schokoraspeln. Vielleicht nehme ich stattdessen die billigen Schokostreusel. Niemand wird ernsthaft behaupten, dass das, was da entsteht, keine Schwarzwälder Kirschtorte sei – der leckere Teig, die Sahne, die Kirschen… klar ist das eine Schwarzwälder Kirschtorte. Vielleicht nicht die leckerste von allen, aber immerhin. Aber wenn mich jemand fragt, wie man Schwarzwälder Kirschtorte macht? Dann sind Schokoraspeln selbstverständlich eine der wichtigsten Zutaten! Sie gehören so zum typischen Aussehen, Gefühl und Geschmack der Schwarzwälder Kirschtorte, dass sie unbedingt als zentraler Bestandteil im Rezept stehen. (Experimente mit Schokostreuseln sind nicht zur Nachahmung empfohlen.)

Hoffentlich ist hierdurch klar geworden, wie ich diesen Unterschied zwischen der Begriffsbewertung und der Formulierung der Definition begründe. Vielen Dank an Lorna für diese wunderbare Frage!

Feedback-Status

Ende letzter Woche habe ich meine Feedback-Gesuchs-Mail verschickt. Die Zeitplanung hat sich in dem Zuge etwas verändert, weil ich beim Schreiben realisiert habe, dass eine Woche eigentlich irgendwie doch gar nicht so viel Zeit dafür ist. Ich habe den Leuten deshalb zwei Wochen (bis zum 15. Oktober) Zeit gegeben.

Leider zieht das nach sich, dass ich mit dem Feedback von Axel nicht bis hinterher warten kann, da er mit Beginn der Vorlesungszeit am 18. Oktober wieder Lehrveranstaltungen durchführen wird und keine Zusagen für Betreuungsleistungen in den ersten Semesterwochen machen möchte, was ich gut verstehen kann. Deshalb wird Axel sein Feedback jetzt doch schon auf Basis der ersten Iteration der Arbeit abgeben. Da ich nicht weiß, ob sich von den anderen Leuten überhaupt jemand meldet (bisher gibt es keine Rückmeldungen), ist das wahrscheinlich kein Problem. Aufgrund der ungewissen Wartezeit für mich ändert sich dadurch am geplanten Veröffentlichungszeitpunkt im Bereich der ersten Novemberhälfte (hoffentlich) nichts weiter.

Ausblick

Jetzt habe ich so unmittelbar im Moment für meine Bachelorarbeit gerade nichts zu tun. Es kann also sein, dass bis nächste Woche nicht viel passiert – einen Wochenbericht wird es aber mit Sicherheit trotzdem geben, zur Not plaudere ich wie angekündigt noch mal aus dem Nähkästchen und reflektiere ein wenig den Ablauf der Entstehung der Arbeit. Bis dann!